Wenn das Licht ausgeht, zählt nicht nur jede Sekunde, sondern auch jede Kilowattstunde: Ein plötzlicher Stromausfall kann jederzeit eintreten – sei es durch Unwetter oder Netzüberlastung. Für viele ist das – zu Recht – ein beängstigendes Szenario. Beruhigend zu wissen, dass eine Photovoltaikanlage mehr kann als nur Strom einspeisen und selbst bei einem Blackout sicher für Energie sorgt – vorausgesetzt, sie ist richtig ausgestattet. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen fünf essenzielle Komponenten vor, die Ihre PV-Anlage blackoutsicher machen und Sie im Ernstfall zuverlässig mit Strom versorgen.
Auf die richtige Vorbereitung kommt es an
Ein durchdachtes Notstromkonzept bereitet ideal auf einen Blackout vor. Die meisten Photovoltaikanlagen stellen während eines Strom- bzw. Netzausfalls den Betrieb ein. Allerdings bietet eine PV-Anlage mit notstromfähigem Wechselrichter bereits eine Basis-Absicherung – auch ohne Batterie und selbst dann, wenn die PV-Anlage vom Netz abgekoppelt ist.
Was ist eigentlich ein Blackout? Diese Frage beantworten wir in diesem Blogbeitrag. Gerne reinlesen!
Für ein Full Backup Ihres Energiesystems, das auch länger andauernde Netzausfälle meistert, sind neben einem Batteriespeicher noch zusätzliche Komponenten nötig. Von der Basis-Notstromversorgung bis zum Full Backup für die Versorgung des gesamten Haushalts gibt es passende Notstromlösungen für jede Anwendung:
1. Notstromsteckdose – einfach sicher
Während eines Stromausfalls können ausgewählte, einphasige Verbraucher (bis zu 3 kW) über eine abgesicherte Steckdose oder einen abgesicherten Stromkreis mit Energie versorgt werden – vorausgesetzt, die Sonne scheint. Diese Notstromsteckdose, der sogenannte PV-Point, kommt ganz ohne Batterie aus: ideal für den Betrieb der wichtigsten Verbraucher wie Router, Kühlschrank oder Handy-Ladegerät. Alle Fronius GEN24 und GEN24 Plus Wechselrichter sind PV-Point-fähig, das heißt, mit ihnen kann eine derartige Basis-Notstromversorgung realisiert werden.
Wer mehr Komfort möchte, installiert den PV-Point Comfort. Diese zusätzliche Platine sorgt dafür, dass der PV-Point nicht nur im Notstrombetrieb, sondern auch im Normalbetrieb versorgt ist, und gewährleistet so die dauerhafte Stromversorgung wichtiger Verbraucher. Er lässt sich als Zubehörprodukt unkompliziert und auch nachträglich in alle Fronius GEN24 und GEN24 Plus Wechselrichter einbauen. Damit können Sie gezielt entscheiden, welche Verbraucher im Notfall versorgt werden sollen – z. B. Licht, Gefrierschrank oder medizinische Geräte.
Wichtig: Diese Lösung versorgt nicht Ihr gesamtes Haus, sondern nur einen definierten Stromkreis. Nichtsdestotrotz ist der Betrieb einiger essenzieller Geräte bei einem Stromausfall oft entscheidend!

2. Manuelle Netztrennung mit Notstromumschalter
Ein Notstromumschalter ist nicht nur die physikalische Voraussetzung dafür, dass Ihr Haus im Notstrombetrieb weiter mit Strom versorgt werden kann, sondern auch eine kosteneffiziente Notstromvariante für jene Haushalte, die bewusst auf eine automatische Lösung verzichten möchten. Für den Notstrombetrieb bei Netzausfall muss der Schalter einfach manuell betätigt werden. Das Haus wird nun über die Batterie oder das PV-System mit Strom versorgt. Um wieder in den Regelbetrieb zu wechseln, sobald das Stromnetz wieder verfügbar und stabil ist, wird der Switch einfach erneut betätigt. Ein Notstromumschalter wie der Fronius Backup Switch lässt sich platzsparend im Schaltschrank installieren. Für den Betrieb sind ein Speicher und ein Smart Meter erforderlich.

3. Automatische Umschaltung in den Full-Backup-Modus
Soll der gesamte Haushalt bei Netzausfall automatisch mit Strom versorgt werden und sollen sämtliche Verbraucher aktiv bleiben, also für ein sogenanntes Full Backup, wird eine automatische Schalteinheit zur Netztrennung benötigt. Diese erkennt einen Blackout rasch und schaltet von sich aus auf alternative Stromquellen – Batterie, PV – um. Sobald das Netz wieder verfügbar ist, schaltet der Backup Controller erneut selbstständig in den Netzparallelbetrieb um – ganz ohne manuelles Eingreifen.
Zu den gängigsten Lösungen für eine automatische Netztrennung zählen Umschaltboxen, Backup Controller und Transferschalter – sie decken, je nach Komplexität und Größe der PV-Anlage, unterschiedliche Anforderungen ab. Während Umschaltboxen bei Stromausfall meist einfach zwischen Netz- und Inselbetrieb umschalten, übernehmen Backup Controller oft zusätzlich noch die Steuerung und Koordination der Energieflüsse in Verbindung mit Batteriespeichern oder Wechselrichtern. Für größere und leistungsstärkere Anlagen, z. B. für kritische Infrastrukturen, werden Transferschalter eingesetzt.
Fazit: Mit einer automatischen Schalteinheit, wie dem Fronius Backup Controller, bleibt Ihr gesamter Haushalt selbst bei Abwesenheit immer mit Energie versorgt – für maximale Unabhängigkeit und Sicherheit.

4. Solarbatterie – verlässliche Energiereserve
Ein Stromspeicher speichert überschüssige Sonnenenergie für die Nacht, für bewölkte Tage oder für einen möglichen Stromausfall. So macht eine effiziente Kombination aus Wechselrichter und Batterie jeden PV-Anlagenbesitzer noch unabhängiger vom Netz. Moderne Speichersysteme lassen sich außerdem intelligent steuern und zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten kosteneffizient (ent-)laden, was sich zusätzlich positiv auf das persönliche Haushaltsbudget auswirkt.
Aber Achtung: Nicht jede Batterie ist automatisch blackoutfähig! Nur Modelle mit Ersatzstromfunktion und solarer Nachladung im Inselbetrieb sind geeignet.
Was bedeutet das? Im Allgemeinen versteht man unter solarer Nachladung im Inselbetrieb, dass eine Batterie auch ohne Netzanschluss durch eine Photovoltaikanlage geladen werden kann. Diese Funktion kommt insbesondere bei Stromausfällen oder in abgelegenen Regionen ohne stabiles Stromnetz zum Tragen.
Neben einem notstromfähigen, kompatiblen Wechselrichter zählen außerdem ein Smart Meter sowie die entsprechende Anbindung und Software zu den Systemvoraussetzungen. Mittels DC-Kopplung der Batterie wird der erzeugte Strom direkt von den PV-Modulen in die Batterie geladen – ohne Umwege über den Wechselstromkreis, was die Ladung sehr effizient und verlustarm macht.
Achten Sie daher bei der Auswahl Ihrer Batterie auf die Kompatibilität mit Ihrem Wechselrichter, auf die Kapazität sowie auf die Lade- und Entladeleistung – Ihr/e Elektroinstallateur/-in berät Sie gerne. Und denken Sie an ein weiteres wesentliches Feature Ihrer Batterie: die Schwarzstartfähigkeit. Sie bringt uns gleich zu Punkt 5.

5. Schwarzstartfähigkeit – Neustart ohne Netz mit der Kraft der Sonne
Was, wenn der Strom nachts ausfällt und obendrein die Batterie leer ist? Dann kommt die sogenannte Schwarzstartfähigkeit ins Spiel – der verborgene Held bei längerem Blackout. Viele Anlagen können erst nach einer Stabilisierung des Stromnetzes wieder extern in Gang gesetzt werden. Nur eine schwarzstartfähige Anlage besitzt die Fähigkeit, sich selbstständig wieder hochzufahren, sobald am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen wieder auf die PV-Module fallen – ganz ohne Netzunterstützung.
Diese Funktion ist besonders wichtig für die Krisenvorsorge, abgelegene Standorte oder energieautarke Gebäude. Aktuell sind noch nicht alle Solarwechselrichter oder auch -batterien schwarzstartfähig. Für echte Autarkie im Eigenheim ist es deshalb wichtig, bei der Kaufentscheidung auf dieses einzigartige Feature zu achten. Schon gewusst? Sowohl Fronius Wechselrichter – wie der GEN24 Plus oder auch der Verto Plus – als auch die Hochvoltbatterie Fronius Reserva sind schwarzstartfähig.

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Schwarzstart (auch „Dark Start“) – so funktioniert’s:
| 1. Kompletter Stromausfall (Blackout) |
| Netzstrom fällt aus, die PV-Anlage produziert keinen Strom (z. B. nachts oder bei stark bewölktem Himmel). Batterie ist entladen oder das System ist vollständig heruntergefahren. |
| 2. System erkennt „Totalausfall“ |
| Alle Verbraucher sind getrennt. Wechselrichter und Batterie befinden sich im Ruhezustand oder Sicherheitsmodus. |
| 3. Manueller Startimpuls (Dark Start) |
| Eine Taste oder ein Schalter an der Batterie (z. B. bei der Fronius Reserva) wird manuell betätigt, um das System zu aktivieren. Die Batterie liefert eine kleine Menge Restenergie, um den Wechselrichter und die Steuerungselektronik zu starten. |
| 4. Inselnetz wird aufgebaut |
| Der Wechselrichter erzeugt ein stabiles Inselnetz (230 V/50 Hz oder 400 V/3-phasig). Verbraucher können wieder versorgt werden. |
| 5. PV-Anlage beginnt zu arbeiten (bei Tageslicht) |
| Sobald Sonnenlicht verfügbar ist, startet die PV-Anlage. Der erzeugte Strom wird zuerst für den aktuellen Verbrauch genutzt, dann wieder zur Ladung der Batterie. |
| 6. System läuft autark weiter |
| Das System bleibt im Inselbetrieb, bis das öffentliche Netz wieder verfügbar ist. Danach kann es automatisch oder manuell wieder in den Netzparallelbetrieb wechseln. |
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Fazit: Ihre PV-Anlage hat Superkräfte, wenn Sie dafür sorgen
Eine PV-Anlage allein reicht nicht aus, um Sie bei einem Blackout zu schützen. Erst mit den richtigen Zusatzkomponenten wird sie zur echten Notstromlösung. Ob Sie auf eine Basis-Notstromversorgung wie die Notstromsteckdose PV Point oder auf ein automatisches Full Backup des gesamten Haushalts setzen, ist selbstverständlich Ihnen überlassen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und lassen sich, speziell mit Produkten und Lösungen von Fronius, individuell auf Ihre Bedürfnisse und Ihr Budget anpassen – selbst ein Nachrüsten eines bestehenden Systems ist unkompliziert und gibt Sicherheit.
Wichtig dabei ist, Sie kümmern sich rechtzeitig um Ihr persönliches Notstromkonzept für zu Hause, damit Sie bei einem tatsächlichen Blackout keinen Blackout bekommen.

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