Stahlbauprojekte erfordern heute zunehmend maßgeschneiderte Konstruktionen, exakte Fertigungstoleranzen und eine beschleunigte Realisierung. Wer heute im Schweißumfeld bestehen will, braucht vor allem eines: maximale Flexibilität bei minimalem Aufwand. Doch wie soll das gelingen, wenn die Branche schon seit Jahren mit einem akuten Fachkräftemangel kämpft.
Schweißfachkräfte sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Sie fertigen, verbinden, reparieren – und das auf höchstem technischem Niveau. Die Anforderungen waren schon immer hoch: Neben handwerklichem Geschick braucht es technisches Verständnis, Konzentration, ein gutes Auge und höchste Sorgfalt, um Normen und Sicherheitsvorgaben zuverlässig einzuhalten sowie eine sichere Schweißverbindung herzustellen. Doch in der modernen Arbeitswelt reicht das allein nicht mehr aus.
Schweißen im Wandel
Auch in der Schweißtechnik hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Heute sind zusätzlich Kenntnisse im Umgang mit digitalen Schweißgeräten, Dokumentationssystemen, Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und neuen Werkstoffen gefragt.
„Die Schweißaufgaben ändern sich mittlerweile täglich. Neue Materialien, wechselnde Nahtformen oder unterschiedliche Bauteile gehören zu den täglichen Herausforderungen“, erklärt Michael Eisterhuber, Product Line Manager bei Fronius International.
Fachkräftemangel trifft vor allem kleine und mittlere Betriebe
Während große Industriebetriebe häufig eigene Ausbildungszentren unterhalten oder internationale Fachkräfte leichter anziehen können, geraten kleinere und mittlere Unternehmen zunehmend unter Druck.
Erfahrene Schweißerinnen und Schweißer verabschieden sich nach und nach in den Ruhestand, der Nachwuchs bleibt aus.
Viele junge Menschen meiden handwerkliche Berufe – oft aufgrund veralteter Vorstellungen oder mangelnder Informationen über moderne Arbeitsbedingungen.
So gilt Schweißen bei manchen noch als gefährlich, obwohl längst umfangreiche Maßnahmen zum Gesundheits- und Arbeitsschutz etabliert sind.
Automatisierung – Hoffnung oder Hürde?
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, investieren manche Unternehmen in automatisierte oder robotergestützte Schweißprozesse – etwa in Form von Cobot-Zellen.
Diese Systeme übernehmen wiederkehrende Aufgaben zuverlässig und mit hoher Präzision. Sie entlasten die Fachkräfte, verkürzen Produktionszeiten und schaffen Raum für komplexere Tätigkeiten, bei denen menschliches Know-how weiterhin unverzichtbar ist.

Automatisierung ist jedoch kein Selbstläufer: Obwohl Cobots mittlerweile durchaus erschwinglich sind, sollten die Anschaffungskosten wohl überlegt sein. Die Lösung muss zur Betriebsgröße und zum Produktspektrum passen.
Moderne Schweißgeräte schaffen flexible Lösungen
Gerade für kleinere und mittlere Fertigungsbetriebe braucht es deshalb durchdachte, skalierbare Lösungen. Geräte, die sich schnell integrieren lassen, intuitiv bedienbar sind und echte Entlastung bringen, ohne zu überfordern. „Genau hier setzt unsere neue Schweißgeräte-Serie Fortis an“, holt Eisterhuber aus.
Die Fronius Fortis wurde als flexible Begleiterin für Ihren Schweißalltag entwickelt – ohne großen Konfigurations- oder Investitionsaufwand. Die Produktpalette umfasst leistungsstarke Geräte in den Klassen 270 bis 500 A – wahlweise als kompakte All-in-one-Systeme oder als geteilte Ausführungen mit externem Drahtvorschub.

„Egal für welche Variante Sie sich entscheiden: Alle kompakten Geräte können mit unseren bewährten Funktionen wie Pulsschweißen, SynchroPulse, Intervall-Schweißen, TAC-Heftfunktion, HotStart und Anti-Stick ausgestattet werden“, erklärt der Product Line Manager.
Mit bis zu 240 optimierten Kennlinien, die speziell für Stahl, Edelstahl und Aluminium optimiert wurden, liefert sie stets zuverlässige Ergebnisse – auch bei anspruchsvollen Anwendungen wie Steignähten, Wurzelschweißungen oder Dünnblechverbindungen.
Ideal für Steignähte: Zusätzlich gibt es nun auch Pulse/Standard-Mix. Die Kombination aus diesen beiden Prozessen macht bis zu 40 % schnellere Schweißgeschwindigkeiten möglich – ganz ohne Pendelbewegungen.
Abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse
Die unterschiedlichen Aufbau-Varianten der Fortis ermöglichen es Ihnen, ein für Sie passendes Gerät auszuwählen. Kompakt, aber mit zusätzlichem externem Drahtvorschub? In der Variante Duo ermöglicht die Fortis den Einsatz von zwei Drahtspulen und zwei Schweißbrennern mit nur einem einzigen Gerät.
„So wechselt die Schweißfachkraft bequem mit einem Griff zwischen unterschiedlichen Materialien oder Drahtdurchmessern – komplett ohne Umrüsten“, berichtet unser Produktexperte begeistert.

In der Ausführung Extended (XT) überzeugt die Fortis als äußerst energieeffiziente Allrounderin für dreiphasige Netzspannungen von 200 bis 600 V und einem einphasigen Betrieb bis maximal 320 A inklusive CEL-Mode.
Dadurch ist die XT-Variante perfekt geeignet für den weltweiten Einsatz. Außerdem spart sie durch den höheren Leistungsfaktor Energie und bietet für alle – die noch mehr Schweißperformance möchten – eine zusätzlich höhere Ausgangskennlinie.
Vielseitigkeit statt Spezialisierung oder Automation
„Die Gespräche mit unseren Kundinnen und Kunden zeigen ganz klar: Kleinere Fertiger brauchen keine komplexen Automationsstraßen. Gefragt sind platzsparende Lösungen, die sich schnell integrieren, einfach bedienen und flexibel einsetzen lassen“, fasst Eisterhuber zusammen. In kompakteren Werkstätten zählt jedes Gerät doppelt – „Sinnvoll ist daher, auf Multifunktionalität zu setzen.“
Ob MIG/MAG, WIG oder E-Hand: Die All-in-one-Varianten der Fortis sind bis zur Leistungsklasse 500 A mit Multiprozess-Funktion erhältlich und beherrschen alle gängigen Schweißprozesse auf höchstem Niveau.

„Mit Multiprozess ist die Fortis nicht nur vielseitig, sondern auch zukunftsfit. Das heißt, sie ist für alle möglichen künftigen Aufgaben gerüstet, die vielleicht heute noch gar nicht bekannt sind“, stellt auch Peter Fronius, Head of System Solutions, fest. „Das macht sie zur idealen und äußerst flexiblen Lösung für Unternehmen mit breitem Anwendungsspektrum.“
Fachkräftemangel verlangt intuitive Technik
Und doch scheitert es auch bei den besten Geräten an den Händen, die sie bedienen: Die Fachkräfte fehlen. Wer heute Schweißsysteme bedient, muss schnell einsatzbereit sein – ohne lange Einschulungen.

Unsere Fortis zeigt, wie das geht: Ein 7-Zoll-Farbdisplay mit dynamischen Visualisierungen, selbsterklärenden Grafiken und ein mehrsprachiges Menü mit über 30 Sprachen ermöglichen eine intuitive Bedienung, selbst für weniger erfahrene Anwenderinnen und Anwender. Drei robuste Dreh- und Druckknöpfe sorgen für eine präzise Steuerung, auch mit Schweißhandschuhen.
Alle wichtigen Arbeits- und Schweißparameter sind bereits in der ersten Menüebene sichtbar. Zusätzlich lassen sich individuelle Einstellungen speichern, und ein integrierter Schweißparameter-Wizard führt Schritt für Schritt zu den optimalen Schweißparametern für die jeweilige Anwendung. So wird moderne Technik nicht zur Barriere, sondern zur echten Unterstützung im Arbeitsalltag – gerade in Betrieben, in denen jeder Handgriff sitzen muss.
Noch nicht sicher?
Egal wofür Sie sich am Ende des Tages entscheiden: Kleine und mittlere Betriebe sind das Rückgrat der Industrie und dürfen im Wettbewerb nicht untergehen. Wenn auch Sie vom Fachkräftemangel betroffen sind, lohnt sich ein Blick in unseren Blog „Warum jede Schweißnaht zählt“.